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hard working / soft working | Julia Arztmann

Projektstipendium KunstKommunikation 21

Julia Arztmann wird »performative Objekte« bauen, die sich inhaltlich und formal auf den Ort des Kunsthauses beziehen. Exemplarisch hat sie bereits vorgeführt wie sich Kapitelle der Kirche zu geometrisch geformten riesigen Hüten verwandeln, wie Voluten in der Multiplikation des Einzelmotivs vom historischen Giebelelement zu »untragbaren« Kleidungsstücken transformieren. Als autonome Skulptur oder »Kostüm« werden diese Objekte schon während deren Entstehung ausgestellt und später erzählerische Ausganspunkte künftiger Performances sein. Die Künstlerin wird dabei HARTE und WEICHE Materialien verbinden. Von dem industriegeschichtlichen Hintergrund der Herstellung und Verarbeitung von Eisen in der Region ausgehend startet Julia Arztmann zunächst eine Sammelaktion von Dingen aus Metall – z.B. Ofenrohre, Stangen, Scharniere, Lampenschirme … Zudem begibt sie sich auch auf die Suche nach Fundstücken rund um das Kloster.
Alltägliche, bekannte Dinge transformieren zur exponierten Kunstform und verlieren dabei ihre eigentliche Funktion. Die Abstraktion der Einzelform, die Isolierung und Herauslösung aus dem historischen Zusammenhang und Nutzungskontext, die Überdimensionierung und fast befremdliche textile Materialität bieten jedoch neue Perspektiven auf Altbekanntes. Geraten diese Objekte zudem spielerisch in Bewegung wird man als Betrachter womöglich selbst unversehens zum Teil des performativen Ganzen. So eröffnet sich eine neue Erfahrungswelt des kommunikativen Miteinanders, die über die eigene Geschichte und Herkunft nachdenken lässt.
Diese interdisziplinäre, fast beiläufige Arbeit zu den hochaktuellen Themen »Identität und Wandel« an den Schnittstellen von Kunst und Theater, Bildhauerei und Performance mit partizipatorischen Aspekten hat die Jury überzeugt.

Jurybegründung als PDF

Exposé Projekt Julia Arztmann

hard working | soft working – Mitmachen und Mitdenken

Projektvorschau
hard working/ soft working | Julia Arztmann

ab 20.02.21: AUFTAKT! Start des Projektstipendiums KunstKommunikation
21.03.21: Aktion zum Start der Gravenhorster SAISONALE*
20.06.21: Aktion beim Schlösser- und Burgentag | 13.30 – 16.00 Uhr
02.07.21: Performance bei openART | ab 18.00 Uhr
09.10.21 – 30.01.22: RÜCKBLICK! Projektstipendium KunstKommunikation 21
30.01.22: Finissage

Nicht verpassen! TEATIME – Churchy & Super-Gravi in Aktion – der Film zum Projekt von und mit Julia Arztmann läuft seit dem 09.10. auf YouTube

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Abschlusspräsentation auf YouTube

hard working | soft working – live!

Künstlerische Postitionen und Vita | Julia Arztmann

Julia Arztmann, 1983 in Göttingen geboren, lebt und arbeitet als freie Künstlerin in Telgte. Sie führt partizipatorische Projekte durch und organisiert auf Dialog angelegte Projekte für Künstler*innen. Darüber hinaus arbeitet sie als Dozentin. Bei ihrer Arbeit reizt es sie, Material aufs Äußerste unkonventionell einzusetzen und Grenzen unterschiedlicher Medien zu verwischen. Auf den ersten Blick wirken Julia Arztmanns Arbeiten spielerisch, sie verhandeln jedoch oft ernsthafte Themen wie z.B. Isolation, Innenleben, Andersartigkeit und Machtkämpfe.
2002 nahm sie ihr Studium der Freien Kunst an der Kunstakademie Münster auf und spezialisierte sich in den folgenden Jahren in der Klasse von Prof. Maik und Prof. Dirk Löbbert auf textile Bildhauerei und Installation. 2008 erhielt sie ein Erasmus-Stipendium der Akademie der bildenden Künste Wien, das sie in der Klasse von Manfred Pernice absolvierte. 2008 schloss sie ihr Studium mit dem Examen ab. Während des Meisterschülerjahrs 2009 erschloss sie sich weitere Medien wie Performance und Video, Sound und Fotografie.

Julia Arztmann erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. 2008 den Produkt-Art Förderpreis, 2010 das Stipendium des Mecklenburgischen Künstlerhauses Schloss Plüschow sowie 2020 das Stipendium der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen. Darüber hinaus wurden ihre Arbeiten für diverse Preise nominiert, u.a. für den Ida Gerhardi Förderpreis 2016. Die Künstlerin präsentiert ihre Arbeiten regelmäßig in Gruppen- und Einzelausstellungen im nationalen sowie internationalen Kontext, u.a. 2010 im Deutschen Technikmuseum, Berlin und in der Galerija Meno Parkas, Kaunas (Litauen), 2012 in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen, 2014 in der Kunsthalle Recklinghausen, 2016 im Kloster Bentlage sowie 2019 in den Flottmann-Hallen Herne.

www.julia-arztmann.de

Kunstprojekte 2021