Interaktive Porträts | Cony Theis
Projektstipendium KunstKommunikation 08
Bemerkenswert ist, dass Cony Theis sich fast ausschließlich dem Thema Porträt widmet, einem Sujet, das in der zeitgenössischen Kunst weitgehend gemieden wird. Sie hinterfragt das traditionelle Verhältnis von Malerin und Modell und erkundet zwischenmenschliche Beziehungen und jene zwischen den Einzelnen und der Gesellschaft. Dabei liegt es nahe, Partner in das Prozedere einer Werkfindung einzubeziehen. Die meisten Arbeiten von Cony Theis sind denn auch als interaktive Prozesse angelegt. Die Künstlerin bietet an, aktiv an der Entstehung von Porträts mitzuwirken und die Fragen des Porträthaften lustvoll mit zu untersuchen. In verschiedenen Projektphasen werden Jugendgruppen, Besucher des Kunsthauses oder einzelne Paare zum Porträt eingeladen und können dabei auf unterschiedliche Weise die Bildentstehung mit vorantreiben.
Beim Besucherselbstporträt im Remter des ehemaligen Klosters und heutigen Kunsthauses ist Hand anlegen sogar ausdrücklich erwünscht.
Gruppenportät von und mit Jugendlichen, Paaren und Besucherselbstportäts im DA
Das Portrait bietet ein bekanntes traditionelles Sujet, das sich trotz aktualisierter Form und Verfremdungsstrategien immer im dialogischen Verhältnis von Maler und Modell individuell entwickelt. Das Portrait, ehemals zur Demonstration von Macht und Herrschaftsidealen funktionalisiert, wandelt sich zum Indikator psychologischen Ausdrucks sowohl umfassender Soziogramme wie auch zwischenmenschlichintimer Beziehungen.
In verschiedenen Projektphasen wurden Schülergruppen, Besucher*innen des Klosters oder einzelne Paare zu Portraitsitzungen eingeladen – vor Ort im DA, Kunsthaus oder auch in umliegenden Städten des Kreises Steinfurt.